Was macht Städte schön? (Video)

Seit 1905 wurde keine schöne Stadt mehr gebaut, heißt es in dem Video. Es gibt keine hübschen Plätze mehr. Wir verabscheuen Neubauten und wollen, dass alte Architektur wiederhergestellt wird. Aber warum? Wieso schaffen wir es, schöne Konsumgüter zu bauen, aber keine schönen Städte? Wieso sind es immer die alten Städte und Stadtteile, die sich schön anfühlen, und nicht die, die in der letzten Zeit gebaut wurden? Diesen Fragen geht das toll animierte Erklärbärvideo auf den Grund. Es erklärt, was wir an den paar schönen Städten lieben, die wir auf der Welt haben, und was den Rest so mittelmäßig bis hässlich macht. Die Antworten sind so einfach, dass wiederum die Frage aufkommt, warum wir uns so dagegen wehren, in schönen Städten zu leben?

Ein Umstand, der eine Stadt beispielsweise schön erscheinen lässt, ist sichtbares Leben. Straßencafes, belebte Plätze und der gleichen mehr. Wo man Leute beobachten und sich ins Gewusel stürzen kann ist es schön und angenehm. Was Stadtzentren anziehend macht, fehlt vielen Stadtteilen komplett (man denke an Nürnberg). Wenn ein Stadtteil überhaupt nicht die Möglichkeit für öffentliches Leben bietet, wirkt er schnell trist, leer und hässlich.

Wer beispielsweise mit der U-Bahn durch Hamburg fährt wird schon gesehen haben, dass kaum jemand Vorhänge vor den Fenstern hat. Man kann so unglaublich nett den Leuten beim wohnen zugucken. Das ist nur ein kleiner Umstand, aber mit einer großen Wirkung. Die Stadt wirkt sehr menschlich. Verspiegelten Bürotürmen fehlt diese Möglichkeit der Einsicht. Sie wirken kühl und unmenschlich. Auch tendiert Nürnberg dazu die meist eh viel zu kleinen Fenster in seinen Wohnhäusern mit Vorhängen verschlossen zu halten. Moderne Architektur glaubt, dass wir Sicherheit wollen, um uns wohl zu fühlen. Aber das stimmt nicht. Viel mehr noch wollen wir Lebendigkeit.

Gegen Ende appelliert das Video eindringlich daran, dass wir uns mit der Schönheit von Städten auseinandersetzen müssen. Nichts ist richtiger als genau das. Einige wenige entscheiden über das Bild der Städte, wie sie aussehen und sich anfühlen. Die Interessen dahinter haben meist nichts mit Ästhetik und Schönheit zu tun, sondern sind kommerziell und effizienzgetrieben. Und wir lassen es geschehen.

via urbanophil.net

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