Guerilla Knitting in Nürnberg

Die Überschrift ist etwas irreführend. Wer jetzt erwartet eine lange Liste mit Guerilla-Knittings der Stadt zu finden wird weder hier noch in der Stadt selbst großartig fündig. Diese Unterform der Streetart, öffentliche Gegenstände werden dabei eingestrickt und verschönert, könnte Nürnberg aber dringend gebrauchen! Abermals zeigt sich der gemeine Franke als trend- und veränderungsresistent. Urban Knitting ist in den letzten Jahren durch die Szene und eigentlich durch alle populären Medien geschwappt. Nürnberg hat offensichtlich von dem Wind nichts wirklich abbekommen und hat dabei irritierenderweise gleichzeitig eine recht aktive (feminine) DIY-Szene, die sich u.a. auf Basaren wie dem Sommer– und Winterkiosk materialisiert. Strickware gehört dort zum Standartprogramm. Warum sich das nicht deutlicher aufs Stadtbild auswirkt ist mir etwas schleierhaft.

Vielleicht bewegt sich der gemeine Franke auch nicht, wenn er keine Aussicht auf Monetarisierung hat. Der einzig mir bekannte ernsthafte Urban Knittig Spot ist dann auch an einer der Säulen bei einem – Überraschung – Wollgeschäft direkt am Weinmarkt in der Altstadt. Wer an Marketing in dem Fall denkt dürfte nicht komplett falsch liegen.

Und doch. Dem Vernehmen nach schon öfter aufgetaucht, und vermutlich auch genauso schnell wieder verschwunden, sind kleine Mützen für Begrenzugspfähle. Das Bild zeigt solch eine Mütze in der Rothenburger Straße fast direkt am Volksbad. Auf die ganz große Strickerei im Stadtbild wartet Nürnberg aber noch.

Update
Über die Kommentare meiner Facebook-Seite kam dann auch prompt der Hinweis auf die Fotostrecken von Nordbayern.de. Dort ist dann in der Tat noch mehr Guerilla Knitting zu sehen, zum Teil aus dem letzen Jahr verteilt über die Stadt. So ganz ist der Wind doch nicht an Nürnberg vorbei gegangen und aus nordbayern.de ist offenbar ein Streetartmagazin geworden.

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