Fotoprojekt „Orte der Renaissance“ in Nürnberg

Renaissance-Architektur Fembohaus Nürnberg - SugarRayBanister
„Orte der Renaissance“ in Nürnberg. Demnächst zu sehen in der Ausstellung „Da Vinci – Das Genie“ auf dem Areal der ehemaligen Quelle.

Nürnberg definiert sich ja gerne mal als Stadt zwischen Mittelalter und Postmoderne. Einerseits ist die Stadt stolz auf ihren, trotz einiger historischer Rückschläge ganz gut erhaltenen rekonstruierten Altstadtkern, andererseits freut sich der Oberbürgermeister, dass der Strukturwandel erfolgreich vollzogen wurde. Die Stadt scheint solide in der Gegenwart zu stehen. Epochen zwischen dem Mittelalter und der Gegenwart werden dafür generös verdrängt und insbesondere die Zeit der Industrialisierung inklusive all ihrer Architektur hat es in Nürnberg schwer, weil sie offenbar nicht sonderlich ins kollektive und verklärte Bild der Stadt passt. Und noch etwas drängt sich nicht sofort auf, wenn man an Nürnberg denkt: die Renaissance mit der ihr eigenen Architektur.

Aber unter uns, bis vor kurzem war selbst mir noch nicht so richtig klar, dass es die Renaissance auch in Nürnberg gegeben hat. Wer wie ich den Blick pausenlos auf die Profanbauten der Nachkriegszeit hält, übersieht zuweilen, dass es in der Stadt auch Spuren von etwas älteren und hübscheren Bauwerken gibt, die sie sich manchmal etwas verstecken oder ohne tieferes Wissen nicht direkt der Renaissance zugeordnet werden können. Nun laufe ich derzeit durch die Stadt, beauftragt von der großen Leonardo Da Vinci-Ausstellung in Nürnberg, um über zwanzig Orte der Renaissance zu besuchen und zu fotografieren. Darunter sind bekannte Bauten wie beispielsweise das Spielzeugmuseum, das alte Rathaus (Wolffscher Bau), das Fembohaus oder das in der Restauration befindliche Pellerhaus, aber auch einige der Türme der Stadtmauer sind dabei.

Vom 12. April bis zum 10. August wird die Ausstellung über Leonardo da Vinci auf dem früheren Quelle-Areal zu sehen sein (Presseinfo bei nordbayern.de). Neben der eigentlichen Präsentation der Werke und des Schaffens des berühmten Großmeisters, wird es spannenderweise auch um die Architektur seiner Epoche gehen und insbesondere darum, was davon in Nürnberg (noch) zu sehen ist und da komme ich und mein Fotoauftrag ins Spiel. Wer die Ausstellung besucht, wird die Nürnberger Renaissance-Architektur großformatig inklusive qualifizierter Hintergrundinformationen im Cafébereich besichtigen können. Parallel dazu werde ich die Ausstellung hier im Blog begleiten und es wird architektonische Aktivitäten auf der Facebookseite der Ausstellung geben.

Ich freue mich auf die Ausstellung und insbesondere darauf, eine interessante Facette Nürnbergs im großen Rahmen zeigen zu können.

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