Nürnberg Impressionen Oktober 2011 – Edition St. Leonhard / Schweinau

St. Leonhard / Schweinau 05

Es ist beängstigend, wie leer, bedrückend und lieblos ein Stadtteil sein kann.  St. Leonhard ist eine dieser Ecken, in der man an einem Sonntag-Nachmittag durchläuft und nicht Halt macht. Nichts lädt einen ein oder schmeichelt die Sinne. Die Häuser liegen schmuck- und regungslos und verschlossen da. Es wirkt zwar aufgeräumt und auch irgendwie sauber, aber wenn das farbenfrohste eines Viertels der Friedhof ist, dann lässt das auf die Lebendigkeit des Rests schließen.

Dazu gesellen sich verlassene Fensterfronten von Orten, die wohl mal Geschäfte gewesen sind. Verblichene Poster aus den 80ern schmücken mit Mühe die staubigen Fenster. Graffitis finden sich praktisch nicht, von einigen motivationslos hingekritzelten Tags mal abgesehen. Nicht mal für Unfug reicht der Antrieb in dieser Ecke, so scheint es, für Gestaltung der eigenen Umgebung zeigt sich erst recht keine Energie.

An Autos wird jedoch nicht primär gespart. Der Fuhrpark des Viertels kann sich durchaus sehen lassen. Falls es Finanzen,  Ideale und Interessen in St. Leonhard gibt, dann sind sie nicht für den eigenen Ort bestimmt, sondern dienen anderen Zwecken.

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